Glaskeramik ist ein vielseitiges Material. Man findet es zum Beispiel in Teleskopen, in elektronischen Geräten oder in der beschreibbaren Oberfläche von Whiteboards. Einer der führenden Hersteller von Glaskeramik ist die Schott AG in Ratingen. Um weitere Anwendungsfelder für ihre Hightech-Produkte zu finden, hat die Firma einen neuen Weg eingeschlagen – unterstützt von der Wirtschaftschemie-Absolventin Christina Mrosek aus Münster. Für ihre Masterarbeit entwickelte sie eine Monitoring-Methode, die es erlaubt, Fachwissen aus aller Welt gezielt zu durchsuchen und so bislang unbekannte Geschäftsfelder zu entdecken.
Fischen in der Datenflut
Christina Mrosek beschrieb zunächst die Eigenschaften der speziellen Glaskeramik und erfasste die bekannten Anwendungen. Dann nahm sie sich rund 30.000 Textdateien vor: Sie durchsuchte die verfügbare Fachliteratur, Patente, Zeitschriften und Onlinebeiträge nach bestimmten Schlüsselbegriffen. Die Software und Datenbanken für die Analyse stellte Fraunhofer zur Verfügung. Aus dem riesigen Datenpool fischte Christina Mrosek eine überschaubare Zahl an interessanten Publikationen heraus. Diese konnte sie einzeln auswerten. Das Ergebnis ihrer Analyse sind zwei neue Anwendungsfelder für die Glaskeramik von Schott.
Für ihre exzellente Leistung hat Christina Mrosek kürzlich den mit 1.000 Euro dotierten Münsteraner Studienpreis Wirtschaftschemie 2017 erhalten. Bereits zum sechsten Mal vergibt Grosse-Hornke diese Auszeichnung gemeinsam mit dem Institut für betriebswirtschaftliches Management im Fachbereich Chemie und Pharmazie der Universität Münster.