Unternehmen wollen mit den besten Start-ups und etablierten Spezialisten kooperieren. Wie finden Innovationspartner ohne Umwege zusammen? Eine digitale Lösung erleichtert die Suche und die Übersicht über Kontakte.

 

Viele Business-Partnerschaften beginnen damit, dass Menschen ins Gespräch kommen und Visitenkarten austauschen. Dazu fehlte in den vergangenen Monaten leider oft die Gelegenheit. Aktuell fallen zum Beispiel Fachmessen als Treffpunkt aus, so dass innovationsstarke Firmen vor allem auf virtuelle Kontakte angewiesen sind. Dieses Manko bietet auch eine Chance: Große Unternehmen können über eigene digitale Plattformen einen einheitlichen Zugang für Innovationspartner schaffen – fair, transparent und zeitsparend. Das ist besonders für dezentral organisierte Firmengruppen interessant, die Kontakte in aller Welt pflegen, zahlreiche Vorhaben parallel umsetzen und dabei koordinierter vorgehen möchten.

 

Eine solche digitale Partnerplattform lässt sich zum Beispiel auf Basis einer CRM-Lösung errichten. Alternativ dazu gibt es sehr gute Spezialsoftware wie zum Beispiel Hype Innovation oder Innosabi. Diese Anwendungen vereinfachen und verbessern gleich mehrere Abläufe:

 

Partnerdaten bündeln

Innovative Firmen stellen sich größeren Unternehmen per E-Mail, über soziale Netzwerke und andere Kanäle vor. Woher weiß die jeweils angesprochene Person, ob sich ein Anbieter schon an anderer Stelle präsentiert hat – im Ausland beispielsweise oder bei einer Tochtergesellschaft? Manche Kandidaten halten sich bei dieser Frage lieber bedeckt. Eine Plattform, die alle Partnerschaften und Kontakte dokumentiert, liefert die Antwort in Sekunden: Stammdaten der Firma, ihre Kompetenzen, eventuell bereits abgeschlossene (Pilot-)Projekte, interne Ansprechpartner und weitere relevante Details sind sofort einsehbar. Waren die Erfahrungen positiv, ist man schon einen Schritt weiter und kann das Kennenlernen deutlich abkürzen.

 

Kooperationen strukturiert anbahnen

Angenommen, die Erstgespräche mit möglichen Innovationspartnern liefen bestens. Es gibt einen klaren Favoriten, und alle Beteiligten wollen so schnell wie möglich die Arbeit aufnehmen. Wäre da nicht ein bürokratisches Problem: Der Einkauf moniert bei der Projektleitung, dass man einen Auftrag dieses Umfangs hätte ausschreiben müssen. Zu allem Überfluss sind die Meetings nicht richtig dokumentiert, und so geht alles wieder von vorne los. Derartige interne Regeln sind notwendig, können den Innovationsprozess aber unnötig in die Länge ziehen. Eine digitale Partnerplattform mit entsprechenden Workflows hilft dabei, Kooperationen Schritt für Schritt anzubahnen und zu entwickeln: von der ersten Kontaktaufnahme über die Vorlage des Pitch Decks bis hin zum Start des Pilotprojektes. Potenzielle Partnerfirmen und deren Fallbeispiele lassen sich anhand beliebiger Kriterien bewerten – etwa Innovationsgrad, Produkt- oder Servicequalität oder Skalierbarkeit der Fallbeispiele. Das Unternehmen kann diese Erfahrungsberichte intern teilen.

 

Innovative Firmen aufspüren

Augmented-Reality-Lösungen für den Schiffbau? KI-gestützte Moderationssoftware für Online-Foren? Intelligente Bewässerungssysteme fürs Urban Farming? Um solche Problemstellungen unternehmensweit bekannt zu machen, können Projektverantwortliche sogenannte Scouting Missions anlegen. Kollegen, die in der Start-up-Szene gut vernetzt sind, nehmen sich dieser Themen an und stellen Kontakte zu möglichen Partnern her. Zusätzlich lassen sich Schnittstellen zu Start-up-Scouting-Plattformen wie Mapegy und Innospot einrichten. Projektverantwortliche können diese Verzeichnisse durchsuchen – passende Ergebnisse werden automatisch importiert.

 

Kampagnen organisieren

Falls das interne Scouting erfolglos bleibt, kann das Unternehmen seine Problemstellungen auch über die digitale Partnerplattform nach außen in den Markt kommunizieren, quasi eine Vorstufe der formellen Ausschreibung. Interessierte Firmen können sich diese Kampagnen ansehen und ihre Lösungsvorschläge einreichen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ausschreibenden Unternehmens bewerten dann diese Vorschläge. Derartige Kampagnen lassen sich nach Wunsch ausbauen und können zum Beispiel direkt in eine Ausschreibung münden.

 

Ideen-Pool anlegen

Innovative Vorschläge aus den eigenen Reihen lassen sich über die Plattform ebenfalls aufnehmen, auswerten und weiterverfolgen. Auf diese Weise kann das Unternehmen gleichzeitig interne Innovationskraft und externe Expertise bündeln und so das komplette Potenzial an Ideen und Knowhow ausschöpfen.

 

 

Wie nützlich eine digitale Partnerplattform sein kann, leuchtet den internen Beteiligten in der Regel direkt ein. Unternehmen müssen daher nicht mit großen Widerständen rechnen. Die Datenpflege ist im Vergleich zu anderen Lösungen nicht sehr aufwändig, dank automatisierter Schnittstellen zu Unternehmensverzeichnissen. Lediglich eigene Kontakte und Gespräche mit potenziellen Partnern sind nach einem standardisierten Schema zu dokumentieren.

 

Die aktuellen digitalen Lösungen sind so ausgereift, dass sie sich mit dem nötigen Knowhow recht schnell implementieren lassen. Obwohl der Mehrwert der Plattform auf der Hand liegt, empfiehlt es sich, intern und extern gezielt dafür zu werben, zum Beispiel in übergreifenden Meetings. Erfahrungsgemäß wächst dann innerhalb kurzer Zeit der Kreis der User, die ihr Wissen oder ihre Ideen teilen und selbst von der Plattform profitieren möchten.

 

06.09.2021, Grosse-Hornke

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